Gerade hat das Bundesministerium für Digitales und Verkehr den aktuellen Fahrradmonitor veröffentlicht, der zusammen vom SINUS-Institut erarbeitet ist.
Die Erkenntnis aus dem letzten Fahrradmonitor hat sich wiederholt. 17% der Befragten äußern konkretes Kaufinteresse. Hochgerechnet ist das ein Marktpotenzial von mehreren Millionen Stück. Auffallend dabei, dass der Unterschiede zwischen Befragten in Großstädten und im ländlichen Raum sehr klein ist. Auch die Verteilung des Kaufinteresses über die Milieus ist auffallend ausgeglichen.
Was der Fahrradmonitor nicht zeigt ist etwas, was wir von anderen Technologien lernen können: Während frühe Kundinnen und Kunden aus Enthusiasmus und Technologiebegeisterung viele Probleme und Einschränkungen in Kauf nehmen, erwartet die frühe Mehrheit, die jetzt Kaufinteresse äußert ein reibungslos Produkterlebnis.
Und da hat die Branche noch einen weiten Weg zu gehen. Ich habe gestern das Erlebnis eines Bekannten geäußert, dessen Rad – immerhin ein Produkt für 10.000€ – in diesem Jahr etliche Wochen in der Werkstatt war. Würden wir solche Ausfallzeiten bei einem Auto akzeptieren?
Ich bin überzeugt, dass wir in der Branche den Service professionalisieren müssen. Da helfen Standardisierungsbemühungen auf Seite der Werkstätten und Fachhändler, wie sie der VSF Verbund Service und Fahrrad anbietet, aber auch die Hersteller werden daran arbeiten müssen.
Meine Vision ist ein Mobilitätsversprechen, wie die Menschen es vom Auto kennen. Innerhalb von einer definierten Zeit bist du wieder mobil. Vielleicht zuerst mit einem Leihrad, aber spätestens nach einer Woche sollte bei einem Defekt das eigene Rad wieder fahrtüchtig sein.
Was denkt ihr? Ist das möglich?